- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
386. Eintrag von am 13.05.2010 - Anzahl gelesen : 56
Positivbericht Knie-Osteotomie
0Ich (39 Jahre, Fussballer, Bergwanderer, Squasher, O-Beininhaber) möchte hier positiv berichten und vielleicht einige den Mut zu einer OP geben. Ende Oktober 09 wollte mich mein Arzt nach eigentlich guten MRT-Bilder am Meniskus operieren. Als ich aufgewacht bin, hat er mir aber die niederschmettternde Diagnose Arthrose Grad 4 im Innenbereich des Knies gesagt mit der dringenden Empfehlung einer Osteotomie aufgrund meiner O-Beine. Total geschockt habe ich mich erst nach einem zweiten Orthopädenrat dazu entschliessen können Anfang März mich dieser OP am linken Knie zu unterziehen. Ausgerüstet mit Globuli und habe ich dann nach der OP kaum Schwellungen gehabt und eigentlich keine Schmerzen. (Der Nervenblocker am Oberschenkel bei der OP hat natürlich das Bein zwei Tage taub und anfangs unempfindlich für Schmerzen gemacht). Meine BKK bietet hier eine sogenannzte integrierte Versorgung an, die nach so einer OP 40 Vollstunden beim Physio gewährt, sodass ich 4 Tage nach der OP ambulant 3 x wöchentlich 1 Stunde Lymphmassage und Kräftigungsübungen geniessen kann. Weiter habe ich natürlich täglich mindestens 1 Stunde selbst Übungen gemacht. Die Teilbelastung des Knie wurde mir sofort erlaubt, nach 5 Wochen konnte ich kurze Distanzen ohne Krücken gehen und nach 6 Wochen konnte ich auch wieder in die Arbeit (zu 80% sitzende Tätigkeiten). Als ich scheinbar das Bein zu sehr belastet habe, hat es sich mit einer Schwellung wieder gemeldet. Da habe ich 1 Woche wieder die Krücken genommen und mit dem täglichen Zuwachs an Muskeln kann ich jetzt nach knapp 9 Wochen sagen, dass ich mich sehr wohl fühle. Ich denke noch 3 Wochen und ich muss auch nicht mehr vorsichtig die Treppe herunter. Insgesamt bin ich froh, die OP gemacht zu haben. Jetzt möchte ich aber mit viel Radeln (kein Fussball, Joggen etc.) kräftig Oberschenkelmuskeln aufbauen. Weiter bin ich fest auf der Suche nach alternativen Methoden (Heilpraktiker, wenig Wurst, ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt und ?), um der Schulmedizin und dem drohenden künstlichen Kniegelenk zukünftig aus dem Weg zu gehen.
5. Antwort
von am 16.05.2010
A.! Erstmal vielen Dank, dass Du uns einen positiven Bericht Deiner Knieumstellung gegeben hast, denn leider ist diese OP ja nicht bei allen so erfolgreich. Ich gehöre auch zu denen, die sagen kann , dass mein umgestelltes Knie nach 7 1/2 Jahren immer noch sehr belastungsfähig ist. Natürlich bleibt es ein krankes Knie, dass nicht ganz einem gesunden entspricht und man sollte es vermeiden arthrosefeindliche Sportarten auf Dauer zu betreiben, aber wenn man schmerzfrei ist, ist das schon ein grosses Geschenk. Bei mir hat es auch ein halbes Jahr gedauert, bis sich nach der OP alles normalisiert hatte. Eine Reha habe ich gar nicht bekommen, weil das Bein anfangs gar nicht belastungsfähig war, nachher wars auch nicht mehr notwendig. Ich muss B.h Recht geben: gerade nach dieser OP, wo ja die Achse verändert wird, kann man durchaus nach längerer Zeit erst beurteilen, ob sie erfolgreich war. Es freut mich für Dich, dass es Dir schon so gut geht und drücke Dir und uns Betroffene allen die Daumen, dass der Erfolg unserer OP lange vorhält! F.
4. Antwort
von am 16.05.2010
A.,
Deiner Meinung 'Den Erfolg kann man selbst Jahre danach nicht beurteilen, weil man dann nicht weiss, wie es ohne OP verlaufen wäre' muss ich widersprechen. Ich hatte zunehmend stechende Schmerzen genau bei der inneren zentralen Hauptbelastungszone des Knies, zunächst rechts, ca. ein Monat später auch links beginnend. Manchmal hatte ich das Gefühl, dort würde in einem engen Bereich Knorpel weggeschliffen.
Ich konnte immer weniger aktiv sein und war manchmal verzweifelt. Das braucht es schon, um die Umstellung durchzuführen, denn sie ist eine mittelschwere Op. mit nicht grossem, aber doch vorhandenem Risiko einer schweren Komplikation (in diesem Sinne ist deine Op. erfolgreich verlaufen).
Nachdem mir ein Jahr später das perfekte Resultat der rechten Seite bewiesen war und ich die Op. und die Nachsorge und das lange Gehen an Stöcken nicht als schwer belastend empfunden hatte, fackelte ich nicht lange und liess mich auch noch links korrigieren.
3. Antwort
von am 15.05.2010
Hanselmuth,
bei mir hat weder der Radiologe noch der Orthopäde anhand den MRT-Bildern die Arthrose Grad IV im Innenbereich des Knies als auch Arthrose GRad III unter der Kniescheibe gesehen.
Natürlich weiss ich, dass man den Erfolg einer OP nicht unmittelbar danach beurteilen kann (kann man selbst Jahre danach nicht, weil man dann nicht weiss, wie es ohne OP verlaufen wäre). Ich wollte nur einigen Ratsuchenden die ersten Wochen nach meiner Osteotomie schildern.
2. Antwort
von am 15.05.2010
A., leider ist es im Norddeutschen Raum unüblich, bis hin zur totalen Ablehnung, eine Umstellungsosteotomie bei Bedarf, durchzuführen. Ich hatte durch Zufall das Glück an die richtige Adresse und den richtigen Arzt zu kommen. Trotzdem muss ich sagen, ging es bei mir nicht so schnell und es hat gut ein Jahr gedauert ehe ich wieder richtig, ohne Probleme, laufen konnte. Vermutlich liegt es auch am Alter, der Konstitution, dem Gewicht etc. Wer einen 'nichtsitzen Beruf' hat, kann nach 5 Wochen auf keinen Fall wieder arbeiten gehen und auch ohne anschliessende Reha mit guter Anleitung, halte ich für fragwürdig. Wie kommt der Patient auf dem Land, vielleicht noch ohne Auto, regelmässig zu der Krankengymnastik? Selbst hier in musste ich 4 Wochen nach der Reha noch mit dem Taxi fahren, denn die Busfahrer der 'Öffentlichen' nehmen auf Personen mit einem Bein und 2 Stützen wenig Rücksicht. Doch grundsätzlich kann ich nur sagen, der Eingriff lohnt sich als gute Alternative bei dem Versuch eine Knieendoprothese ganz zu umgehen oder wenigstens für einige Jahre hinaus zu schieben. Ich habe so viele junge Menschen ( ab 21 Jahren bis Mitte Vierzig) in den verschiedenen Reha-Einrichtungen erlebt denen von Medizinern Knie und Hüftendoprothesen eingesetzt wurden. Bei den Gesprächen fiel mir immer wieder auf, dass keine von Ihnen je etwas von einer Umstellung gehört hat, noch jemals von einem Orthopäden einer Möglichkeit aufgeklärt wurde, obwohl Alle jahrelang wegen einer Arthrose in Behandlung waren. Grundsätzlich sollte sich jeder bei Eingriffen immer zwei kompetente Meinungen einholen und sich nach Alternativen umsehen. Das war es in Kürze, aus C. 30
1. Antwort
von am 13.05.2010
Wonach bist du aufgewacht: nach der MRT-Aufnahme im engen Rohr oder nach der Op. (Arthroskopie?)?
Arthrosen sieht man meistens schon in simplen Röntgenbildern und erst recht bei Tomographien.
Du berichtest nur über die ersten Tage nach der Osteotomie. Der Eingriff kann erst dann als erfolgreich taxiert werden, falls der Patient für mehrere Jahre besser als vorher über die Runden kommt.
Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern, aber es hat wohl mindestens ein halbes, maximal ein ganzes Jahr gedauert, bis das Knie genug an die neuen Verhältnisse angepasst war, so dass beim Gehen keine Beschwerden mehr auftraten.
Positivbericht Knie-Osteotomie
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